FLOCK

Welche Flockarten gibt es?

Meistens werden Polyamid, Polyester, Viskose und Baumwolle verwendet. Es gibt aber auch Spezialfasern aus Carbon, Glas, Kevlar und Graphit. Diese kommen aber seltener und nur bei Spezialanwendungen zum Einsatz.

Wann wird welcher Flock eingesetzt?

In den meisten Fällen kann Polyamid verwendet werden. Polyester ist widerstandsfähiger gegen UV-Licht als Polyamid und bietet daher Vorteile bei Außenanwendungen. Die Knickstabilität ist jedoch viel niedriger.

Viskose ist günstiger als Polyamid, wird aber wegen seiner geringeren Knickstabilität nur auf weichen Untergründen (Textilien, Weichschaum) verwendet.

Baumwolle ist die wirtschaftlichste Flock-Art, jedoch ist ihre allgemeine Verschleiß- und Reißfestigkeit eher gering. Sie wird hauptsächlich für die Innenseiten von Gummihandschuhen verwendet (wegen der Wasseraufnahmefähigkeit).

Flockabmessungen

Die Flockabmessung wird definiert durch die Dicke, auch als Titer bezeichnet (gemessen in dtex) und der Schnittlänge (gemessen in mm) der Fasern.

Da die Textilfasern bei der Herstellung im Durchmesser gewissen Schwankungen unterliegen, wird die Dicke nicht als Durchmesser, sondern als Gewicht/Länge definiert: dtex = g/10.000 m. Das bedeutet, 10.000 m einer Faser mit z.B. 3,3 dtex wiegen 3,3 g. Die Schnittlänge wird in mm angegeben.

Eine typische Faserbezeichnung „PA 6.6 – 3,3 dtex, 1mm“ steht für Polyamid-Flock mit Titer 3,3 und einer Schnittlänge von 1 mm, also ein klassischer Formteil-Flock.

Das Verhältnis zwischen Schnittlänge und Titer hat Einfluss auf die Optik und Haptik der beflockten Fläche.

Optik:

  • je kürzer und dünner die Fasern, desto feiner
  • je dicker und länger die Fasern, desto grober.

Haptik:

  • je länger und dünner die Fasern, desto weicher
  • je dicker und kürzer die Fasern, desto härter.

Allerdings gelten herstellungsbedingt aber auch einige Grenzen der einsetzbaren Schnittlängen:

  • Die minimale Schnittlänge liegt prozessbedingt bei ca. 0.3 mm
  • Prozesstechnisch nach oben theoretisch keine Grenze der Schnittlänge

Flock wird aber mit zunehmender Länge immer schwieriger zu verarbeiten, da er dazu neigt, sich zu krümmen und zu verklumpen. Für weitere Informationen sollten sie Ihren Flocklieferanten zu Rate ziehen.

Wie wird Flock hergestellt?

Durch Polymerisation (chemische Reaktion) und Schmelzen wird eine pastöse Masse erzeugt. Anschließend wird nun die flüssige Masse durch kleine Öffnungen gepresst (das Spinnen der Fasern). Die einzelnen Fasern werden zu Faserbündeln, den sogenannten Flockkabeln, zusammengefasst und in Kartons abgelegt.

Je nach Anforderung an die beflockte Oberfläche, wird Flock dann auf die benötigte Länge geschnitten. Danach werden die Fasern gefärbt und erhalten Ihre chemische Präparation, damit sie leitfähig werden und sich später im elektrostatischen Feld ausrichten können. Ein optimales Verarbeitungsklima für Flock ist ca. 20°-23° Celsius und eine RLF von 50-60%.

Welche Farbtöne können verwendet werden?

Grundsätzlich kann Flock mit jedem für das Textilfärben möglichen Farbton gefärbt werden (Flockfasern sind Textilfasern!). Man unterscheidet zwischen Spin-Düse-gefärbt und chargengefärbt.
Spezielle Farbtöne sind auch durch Mischen verschiedener Farben (Melange) möglich. Individuelle Farbtöne sind auf Anfrage möglich.

Wie robust ist die Beflockung?

Durch eine optimale Abstimmung von Untergrund, Klebstoff, Flock und Produktionsprozess können sehr stabile Produkte erzielt werden - z.B. Sportbekleidung, Polsterstoffe, Bodenbeläge, Handschuhkästen, Fensterführungsprofile usw., die einwandfrei dauerhaft fungieren.